Montag, 8. Juli 2013

Datensammelwahn

Die Geheimdienstaffäre hat eine nicht neue Diskussion wieder auf den Tisch gebracht. Da haben wir das Recht auf Privatsphäre als demokratisches Grundrecht auf der einen Seite und natürlich den Wunsch Kriminelle und Terroristen zu schnappen und Beweise gegen sie zu haben auf der anderen Seite. Privatfirmen sammeln auch Daten um sich besser an ihre Kunden anzupassen, gezielte Werbung zu platzieren usw..

Das Für und Wieder, so denke ich wird an anderer Stelle genug auseinander genommen. Da muss ich nicht auch noch meinen Senf dazu geben. Doch ein Punkt wird oft vergessen.

Viele Daten benötigen viel Speicher und viel Aufwand ihn zu verwalten, einen Überblick zu behalten. 90% der gesammelten Daten, so schätze ich, wird nie jemand lesen oder auswerten. In all den Datenmengen geht die Einzelinformation mit dem Anwachsen der Datenmenge unter. Eine bestimmte Ameise in einem untertassengroßen Ameisenhaufen zu finden mag noch möglich sein. Ist der Ameisenhaufen so groß wie Berlin ist es unmöglich eine bestimmte Ameise zu finden, wie mit der Stecknadel im Heuhaufen. Wir wissen alle wie schwierig es manchmal sein kann, eine bestimmte Datei oder einen bestimmten Inhalt wiederzufinden, besonders wer viele Daten und große Festplatten aber auch viele CDs und DVDs besitzt. Irgendwann gibt es dann neue Programme, die die alten Dateien nicht mehr lesen können und das Thema hat sich damit ganz von allein und ganz natürlich erledigt. Wenn man eine Wohnung nicht aufräumt und nicht auch Dinge wegschmeißt ist es bald ein Messhaushalt. Das ist mit einer Festplatte oder Datenbank ganz genau so.

Dieser Punkt sollte Datenschützern Hoffnung geben und Datenmessies zum Nachdenken anregen.

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